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Nur eine Strasse?



freiheit ist ein gefühl.*

über die nächtliche rückeroberung des städtischen raums
durch die aufhebung seiner hegemonialen funktionen


die straßen sind leer, liegen brach – vor uns.
mir und dem holzbrett mit rollen an meinem gebein.
ihre mitte ist unser und es gibt kein weichen.

die straßen sind frei, liegen uns zu füßen.
niemand definiert mehr ihre funktion – außer Mir.
Ich erschaffe den raum neu, indem ich ihn befahre.

die täglichen schranken sind verschwunden.
die herrscher des (all)tags** sind entschlafen.
ihre wächter sind mir nicht gewachsen,
zu gering ist ihre zahl.

Ich bestimme meinen weg.
Ich bestimme die geschwindigkeit.
Ich bestimme meine existenz.
bestimme den raum, bestimme mich.

Selbstbestimmt.
das ideal.

ein bloßer schein?
nicht von relevanz ob er denn trügt.

Mein gefühl, Meine realität – Meine freiheit!

die laute des tages sind verstummt. Ich bestimme die nacht!
sie ist Mein - wannimmer ich sie mir nehm!


*und gefühle lassen sich weder rational fassen, noch sprachlich in ihrer wahren qualität reproduzieren.
beschreibungen wie diese sind das äußerste der gefühle.
angesagt ist Selbst-erleben!
denn „das leben befindet sich immer abseits toter worte. es muss erfahren werden, um zu sein.“ r.v.

**mögen sie an ihren albträumen ersticken!


warten








shopping

rein bei der tür, jetzt geht’s los, regale, regale, voll mit allem möglichen und unbegreiflichen, alles beschriftet, alles mit preis versehen, aktion, angebot, 2+1 gratis,

*magen grummelt*

es fehlt ja noch etwas, zutaten durchlesen, gewissen beruhigen, echt bio, fair gehandelt, vegan, ha! was ist „bio“? nur weil `n bauer „bio“förderungen kassiert ist es besser, wer bestimmt was „fair“ ist? eine europäische schreibtischpseudosamariterin, vegan? ach so, nichts tierisches drin, moment, was ist das für eine e-nummer? was ist in der drin, wie war das mit den tierversuchen? mich lügen sie nicht mehr an, aber ich will doch so gerne belogen werden, ist viel einfacher, mit ruhigen gewissen einkau…

*GULP*

ich will nicht mal dran denken, einfach nur nehmen was ich brauch, brauch? brauch ich den scheiß überhaupt? ist es die versklavung, die zerstörung der umwelt, die simple ausbeutung von angestellten den wert? weiter, durch die gänge, an andere kaufgeschädigte vorbei, gierig stopfen sie alles in metallene käfige mit rollen dran, erklären sich selbst das dass richtig ist, sie bezahlen ja dafür, die papierscheinchen die sie bekommen dafür dass sie ihr leben verkaufen, und mit diesen papieren wollen sie ihr leben wieder zurückkaufen, wieder lächelt mich eine packung an, ich würd ihr am liebsten die zähne einschlagen, die magersüchtige die mich angrinst und mir ihre zahnpasta andrehn will, wozu brauch ich den dreck, wie konnten meine vorfahren in ihren höhlen ohne zahnpasta überleben? ach ja kein zucker, kein junk food, die hatten weniger zahnprobleme, griff nach gemüse, ist ja gesund, pestizide? genmanipuliert? lieber konsistenz prüfen, sehr gut, woher? elfenbeinküste,

*UNGH*

hervorragend, langer weg, bis hierher, zu mir, war das nötig? nicht denken! weiter! kassa in sicht, endlich, hab ich alles? sicher, ich hab was zu fressen, und was ist das schon wieder, wieder hab ich was in der hand was sooo lecker aussieht, weg damit, schlange anstellen, hat was von gruppendynamik, alte menschen reden miteinander, schön, ich kann sie jetzt nicht hörn, nicht jetzt, der verdammte bengel soll zum schrein aufhörn, worum geht’s, ach so, er will die bunte schokolade,

*WÜRG*

haben wahrscheinlich noch kinder geerntet die gleich alt oder jünger waren wie er, ah, ah endlich dran, alles rauf, rollt zu ihr, „€“, aha, soviel also, ist es das wert?

Dann geh ich heim. Kotz mir meine Schulden vom Leib, damit ich wieder fressen kann.



TK

ja, es stört mich.

es stört mein unbeschwertes leben wenn ich über die kosten meines relativ sorgenfreien lebens nachdenke.

zu meinen wohl werden kinder versklavt, menschen und nicht menschliche tiere umgebracht, arbeitskräfte ausgebeutet, lebensräume zerstört.

ohne wirkliche gegenwehr meinerseits werden lebewesen aus unerheblichen gründen schlecht behandelt, mißbraucht, geschlagen, gefoltert, eingesperrt oder umgebracht. körperliche und psychische gewalt werden grundlos gegen weniger privelegierte eingesetzt, wahrscheinlich sogar von mir.

was bild ich mir ein dagegen zu tun? an der oberfläche kratzen, durch unbedeutsame aktivitäten, boykott und agitation.
glauben besser zu sein als andere weil ich es ja wenigstens versuche. behaupte:"wenn alle gleich handeln würden wären wir in einer besseren welt." versuche antiautorithär zu handeln. anarchist - selbsdefinition? ha!

lächerlich.
zu glauben etwas verändern zu können. nicht mit dieser trägen reaktionären masse. nicht mit meinen freundinnnen und freunden. vorallem: nicht mit mir.

zuviel anerlerntes im kopf: besitz, egoismus, vorurteile, geld...

was tun? stehenbleiben? radikalisieren? aufgeben?

stehenbleiben ist tod. leben ist bewegung. noch will ich leben.

radikalisieren? wirklicher widerstand? keine unterdrückung tolerieren. lebewesen befreien. kapitalistische maschinerien zerstören. selbstaufopferung. endlich ehrlich sich selbst gegenüber sein können. das leben wovon mensch spricht. alles riskieren? hart. ist es dass wert? vielleicht.

aufgeben? am einfachsten. ein leben leben dass mir kurzweil bereitet. mich selbst von schuld freisprechen. "bewusst einkaufen". lebewesen nett behandeln. nicht bei anderen einmischen. ich mach es ja richtig. niemand einschränken. lohnarbeit. wohnung. glücklich sein? selbstzufrieden sein. ich bin nicht schuld.
es sind die anderen.
frei?
nein! was soll`s, ist ja nur ein leben.

tom klestil
stuttgart 16.1.69



Kommentare zu TK:

lon :::
der sieht ja aus wie eddy arent!
thet :::
damit da irgendwas weitergeht muss man wissen wogegen man kämpft. so klar ist das ja nicht. wo liegen die ursachen unseres wohlstandes, wo liegen die ursachen der ausbeutung anderer, welche zusammenhänge gibt es, etc.
pol :::
ja was kamma sich überhaupt vorstellen. aus dem dreck is nix zu entwickeln , echt. meinung. visionen können heilen vernichten und errichten. bin ich fähig zur vision ? akustisch ? ich sehe , belege , und keiner glaubts . und wieder gewalt . sie ist unser freund , die mutter der suppe . ich bin das resultat von gewalt.
gegenpol :::
das gefühl zu können . mein drecksego zu misbrauchen um möglichkeiten aufklaffen zu lassen . konsumieren . klaffen lassen . bedürfnisse , vor allem die künstlichen , ein- und überholen , um ihnen nicht das leben lang nachlaufen zu müssen . und es funktioniert ob ichs merken tu oder eben nicht . rarely enough updates .
RAZ :::
ein leben vorbei, das eigene betrachten, wie weit vom tod noch weg? ziele finden, bessere welt schaffen, für wen? für mich! politisieren, ausrichten, gedanken fassen,... radikal?




der tanz

wohin wollen wir? nein. wohin will ich? die anderen sind ja prinzipiell egal. hilfen auf meinen weg. wenn sie sich nicht benutzen lassen wollten, würden sie wohl kaum umgang mit mir pflegen. nutzen sie mich doch auch um ihre ziele zu erreichen.

wohin will ich? was will ich? sorgenfreies leben. gewissen sozialen status erreichen. bestätigung. schaffen. liebe. TANZEN!

und es beginnt der TANZ. die ersten geben den takt an. du steigst ein und TANZT. zuerst unsicher, schneller, ungestümer, realität vergessend, wirbeln, kreisen, lichter blinken, alle bewegen sich...

einzelne bilder rasen hoch; dringen in den geist ein, nein ich will mich weiter drehen. was ist dass? keine menschen. doch humanoid. aber kein kopf. eine bombe ziert den platz wo sonst ein gesicht ist und mimik etwas über gedanken verrät. egal.

was machen sie? die lunten brennen. was wird passieren wenn sie ganz abgebrannt sind? kein interesse.

die körper zucken weiter. es wird vor begeisterung geschrieen. keinen gedanken weiter verschwenden. nicht an mögliches denken. nicht das spiegelbild betrachten das in den augenwinkeln mit meinem körper aber bombenkopf herumwirbelt. es ist gut. es ist der TANZ...



Kommentare
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