das konstrukt einer verbindlichen freundschaft, geregelt und diszipliniert durch das zärtlichkeitsmonopol treue schafft die vermeintliche sicherheit, zumindest für einige zeit, ungeteilte aufmerksamkeit, sex und zuwendung (liebe) zu bekommen. über das bestehen dieses vertrages für diese verbindliche freundschaft, der zumeist mündlich geschlossen wird, werden sofort alle bekannten und auch neue bekanntschaften informiert.
die verteilung dieser information ist zumeist sehr inflationär, wobei hierbei oft keinerlei rücksicht, ob interesse an dieser information besteht, genommen wird. dadurch erhofft mensch sich das der/die vertragspartnerIn davor gewahrt wird nicht in versuchung eines vertragsbruches geführt zu werden bzw um reviere zu markieren damit niemand es wagt ihren privatbesitz zu stehlen. wenn vermutungen bestehn dass es zu einen Vertragsbruch kommen könnte, durch zb lange intensive gespräche mit in frage kommenden sexualpartnerInnen, muss sofort eine vorbeugende disziplinarmassnahme in form von liebesentzug, offener streit oder gewalt wahrgenommen werden.
wenn sie sich an all diese richtlinien halten steht einer gesellschaftskonformen monogamen beziehung nichts im wege!
lug und trug!
Grantig werd ich, wenn ich zuschau.
Wie sie mit einander umgehen. Sagen sie lieben sich. Unfug! Haben ja nur Angst allein zu sein. Angst, die vielen nicht fremd ist. Passiert ja leicht mal. Und dann?
Dann brauchst du wenn.
Wenn der auf dich schaut. Sagt: Hab dich gern!. Ja. Ist ja nett. Aber ehrlich? Manchmal. Ehrlichkeit ist dann gar nicht so praktisch. In den Moment mag ja niemand so richtig gern hörn:
Wenn anders mag ich auch voll gern, eigentlich wär ich jetzt lieber dort
Boah!
Des kann dann schon runterziehen. Dass ist ja schließlich der höchstpersönlich Gernhabmensch der das sagt. Darf niemand anders gern haben. Sonst ist mensch vielleicht auf einmal allein!!! Das geht nicht! Bestrafung muss sein!Vielleicht wird mensch ja allein gelassen. Dass muss verhindert werden.
Gut. Bisschen gestritten. Verletzt. Alles bereinigt. Erklärt was verletzt. Und die Lösung?
treue
Häh?
Was soll den dass jetzt sein?
Aha! Mensch gehört jetzt wen, darf nicht offensichtlich wen anders gern haben.
Privatbesitz! Gern haben verboten!
Hat es mit Liebe zu tun, Menschen besitzen zu wollen? Menschen sollten frei sein, zu denken, zu lieben was sie wollen.
pären in den wald!
pärchen sowieso!
menschen brauchen keine beziehungspartnerInnen die sie definieren!
eifersucht
hier eine teilweise übersetzung von
meditations on jealousy von michael aluna
[etwas zu absolut und allwissend geschrieben, aber wer bin ich dass ich nur sympathische artikel übersetze...]:
Für viele Leute ist die Angst, dass sie nicht die allumfassende Lösung für die Bedürfnisse nach Liebe und Intimität für ihreN PartnerIn sind, eine mögliche Quelle von entsetzlicher Angst und Pein.
Was noch viel schlimmer sein kann ist die Erkenntnis dass, in Wahrheit jemand nicht die allumfassende Lösung für die Bedürfnisse nach Liebe und Intimität sein kann. Wenn zwei Leute in einer Beziehung annehmen dass jedeR die Bedürfnisse der/des AndereN befriedigen kann, kann es ein brutaler Angriff auf den Stolz von jemanden sein, dass dies nicht der Fall ist. Angst, Ärger, Eifersucht und das Gefühl betrogen worden zu sein, gemischt mit Gefühlen von sexuellen Versagen und persönlicher Unzulänglichkeit folgen oft.
Es ist typisch für westliche Menschen dass, wenn unser Stolz angegriffen wurde oder wenn wir uns verärgert, eifersüchtig oder betrogen fühlen, dass wir jemanden beschuldigen, richten oder irgendwie attackieren und dass wir die verletzende Seite für unser Leid zahlen lassen wollen. Auf diese Weise kann der Mythos der isolierten Monogamie normale Eifersucht ins gefährliche , wenn nicht sogar bis ins tödliche steigern.
Wie Daly und Wilson in ihrem Buch sex, evolution and behaviour anmerken : männliche sexuelle Eifersucht ist weit und breit das führende Motiv bei Morden von Ehepartnerinnen in Nordamerika und fast genauso auf der restlichen Welt. Wenn wir Streitereien zwischen Männern deswegen hinzurechnen ist männliche sexuelle Eifersucht sicher das Nummer-Eins-Motiv bei allen Morden. Aussagen von überlebenden geschlagenen Frauen ergeben, dass besagte Eifersucht das Hauptmotiv für die an ihnen ausgeübte Gewalt war.
Wie das Märchen von isolierter Monogamie normale Eifersucht intensivieren kann, sieht mensch wenn wir uns ein Paar vorstellen, das an dieses Märchen nicht glaubt. Wenn das Paar annimmt, dass der/die PartnerIn es wahrscheinlich nicht schaffen kann die Bedürfnisse des/der anderen zu befriedigen und beide ehrlich und offen zueinander sind, sind die Chancen für normale Eifersucht, die in Gewalt eskaliert natürlich geringer. Wenn mensch einmal von diesen ein-und-alles-fesseln befreit ist kann mensch es sicher einfacher schaffen, sich als liebenswert und wertvoll erleben selbst wenn sie/er auch eineN oder mehrere findet, die liebenswert und wertvoll sind.
Fakt ist, dass wir alle liebenswert und wertvoll sind, so wie wir sind.
Kommentare zu "eifesucht"
lon zu eifer ::: das problem ist vieleicht der drang zur unerfüllten liebe. als ursache oder wirkung der aufspaltung in (ich sagmal religions geprägte) klischees, wie macho vs. softy vs. nutte vs. maria (vs. macho), usw.
das schaft eben spannung die warscheinlich volle zeitverschwendung ist. die anziehungskraft zwischen den geschlechtern wird auf das reduziert, und so wird die unerfüllte zur einzig erreichbaren.
denn eine ausgeglichenheit dieser extreme in beiden partnern gleichzeitig zu vereinen ist, glaubich, eher selten. oder?
pol ::: imo ist die gelebte zweierliebe , womöglich jede andere auch , die die so tief fetzend erlebbar ist , eine funktionale projektion des eigenen unbewussten , das wir nicht direkt kontakten/wahrnehmen können , auf ein geeignetes objekt. die beziehung die erlebt wird ist die zum tiefen inneren selbst , daher auch natürlich mit das schwierigste auf diesem planeten. alternativen ? massig , pick your poison . aber direkt iom unbewussten zu versinken kann man sich nicht richtig vorstellen , oder ? zumindest nicht im zusammenhang mit kontinuierlich reproduktiver tätigkeit (lies leben oder kampf oder hoffnung oder gelebte krankheit).
gegenpol ::: "Fakt ist, dass wir alle liebenswert und wertvoll sind, so wie wir sind." - na ich weiss nicht ... WIR alle vielleicht aber die anderen ...
roz ::: @gegenpol: seperatist!
ALLE sind super, nur mag mensch halt nicht ALLE weil verschiedene prioritäten da sind. dadurch mag ich zB keine Bankbeamten zum knozen und ladendiebstahl begehen, weil ja ganz hübsch aber redet zu viel von geld und zu wenig sozial. trotzdem is wichtig zu verstehen warum wie was/wer is, aber toleranz ist deshalb nicht notwendig.
pol ::: ja wie , liebenswert is doch wenn wer was lieb hat , ich in dem fall (wo ich eine aussage mach) und wenn ich nicht hab lieb dann nicht ist liebenswert . ganz einfach. sonst vielleicht liebenswert nicht ist das richtige wort ? wertvoll is ja noch schwieriger. also wortklauber lass ich noch eher gelten als wie separatist , obwohl das ja auch schön ist und immer regierungen sagen separatisten sind nicht gut und so.
gegenpol ::: ich hab lieber selbstkontrolle als wie toleranz , das mit toleranz versteh ich eh nicht , höchstens mitfühlen so ja das geht immer und verstehen was man halt will. vielleicht is toleranz dann einfach nix machen - einfach lassen wurscht wies beinand is. bis dann halt an die reihe kommt.
link zu antimonagamietext: http://left-action.de/incipito/rechts.php?artikel=192
schon mal drann gedacht dass was drann sein koennte ?
und dass es sehr gut funktionieren kann, wenn man selbst stark genug ist, und sich nicht ueber den andren definieren muss ?
bzw. ... aendert poligamie irgendwas ? da definiert man sich eben ueber mehrere, wenn man nicht anders kann ...